Herr Helle, wie sind Sie auf die Idee gekommen Träume zu zeichnen?
Träume sind eine besondere Form der Erinnerung, der Traum selber ist nicht faßbar. Bewusst nehme ich Träume als Traumerinnerungen war. Traumerinnerungen sind nicht gleich dem erlebten Traum. Entscheidend ist, wie ich träume und wie ich mit den erinnerten Träumen umgehe. Träume kann ich z.B. schnell aufschreiben, Träume kann ich aber auch langsam aufschreiben, meinen Assoziationen freien Lauf lassen und meine Gefühle dazu vermerken. In dem Verhältnis zwischen den Assoziationen, die ich zu meinen Träumen habe und den Traumerinnerungen offenbart sich worum es wirklich geht. Hier sehe ich das Wesen des Traumes. Für mich können meine Traumzeichnungen dieses Verhältnis aufzeigen.
Sie zeichnen Ihre eigenen Träume, um sie zu deuten?
Ja, wenn ich mir Zeit dafür nehme. Dadurch kann ich mich differenzierter, komplexer wahrnehmen und Widersprüchlichkeiten in mir vereinigen.
Möchten Sie mit der Traumdatenbank ermöglichen, dass sich andere differenzierter wahrnehmen können?
Das wäre schön. Natürlich werden Traumerinnerung, Traumerlebnis und Bild nicht gleich sein und am Ende kommt es auf den Menschen an, ob er sich dadurch differenzierter wahrnehmen kann oder nicht. Wenn jemand einen Traum an die Traumdatenbank schickt, besteht die Möglichkeit das Traumerlebnis noch mal zu betrachten und auch durch das Bild, das ich zeichne kann der Traum erneut betrachtet werden.
Jendrik Helle wurde interviewt von Tobias Düring